
Aktion mähfreier Mai
Mai 24 - Mai 31
Naturschutzverbände rufen dazu auf, im Mai den Rasenmäher im Schuppen zu lassen. Warum? Die Aktion «Mähfreier Mai» soll, kurz gesagt, Insekten wie Bienen und Hummeln zu mehr Nahrung verhelfen, weil Blumen aufblühen können im Garten.
Die Aktion hat ihren Ursprung in England und heißt dort «No Mow May». Der englische Rasen ist besonders kurz, Wildblumen haben keine Chancen zu erblühen. Das mag adrett und ordentlich aussehen. Doch: Für Insekten und andere Tiere ist das misslich – sie finden keine Nahrung.
Beim Nabu heißt es, die Initiative solle Gartenbesitzerinnen und -besitzer dazu motivieren, weniger zu mähen. In Deutschland rufen inzwischen etliche Organisationen dazu auf, die Natur im Mai lieber zu genießen als den Rasen zu trimmen.
Wird im Frühjahr und Frühsommer auf das Mähen verzichtet, können sich die Pflanzen bis zur Blüte entwickeln. Im Rasen sind das unter anderem Gänseblümchen, Weißklee, Gundermann oder Löwenzahn», sagt Tarja Richter, Biologin und Insektenexpertin beim bayerischen Natur- und Umweltverband LBV. Das helfe Insekten, die Nektar und Pollen der Pflanzen brauchen, um sich und ihre Nachkommen zu versorgen. «Von den sich ansiedelnden Insekten können dann auch die im Mai geschlüpften Vogelküken ernährt werden.»
Der Nabu rät zu mehr Gelassenheit bei der Rasenpflege im Garten, was ja auch weniger Arbeit bedeute: «Einfach weniger radikal rupfen und nicht ständig mähen, dann kommt die blühende Natur von ganz alleine», sagt Gartenexpertin Aniela Arnold. Wer weniger mähe, könne mehr Natur genießen und habe weniger Stress.
Natürlich bringt es nichts, im Mai aufs Mähen zu verzichten, dann aber allwöchentlich den Rasen wieder kurz zu halten. Am besten solle man eine Sense nutzen und «die Mähintervalle strecken», rät der LBV. Außerdem: «Es empfiehlt sich abschnittweise vorzugehen: Wenn erst ein Gartenabschnitt gemäht wird, bleiben andere Teile des Gartens als Rückzugsräume für die Tiere erhalten.» Das Schnittgut sollte nicht auf den Flächen liegen gelassen werden.
Ein Rasenmäher-Roboter sei keine geeignete Alternative, da dieses Gerät Igel verletzen oder Insekten schädigen könne. Neben den Insekten und den Wildblumen profitiere auch der Boden vom höheren Gras. Die Erde bleibe feuchter und trockne in heißen Sommern nicht so rasch aus.
Wer dennoch Sorge um die Ordnung im Garten hat, für den hat der LBV auch einen Tipp: Wenn Wege und Ränder freigeschnitten würden, wirke der Garten trotzdem aufgeräumt.
(Quelle: https://de.nachrichten.yahoo.com/schaden-nur-rasen-welche-fehler-153000775.html)