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Einwohner*innenanfrage an den Stadtrat vom 13.02.2024

    Bürger*innenanfrage an den Stadtrat von Greenpeace Jena zur Biodiversität in Jena und Umgebung

    Sehr geehrter Herr Dr. Nitzsche,

    im Vergleich zur Klimakrise spielt der Verlust der Biodiversität, also der Verlust der biologischen Vielfalt, in der öffentlichen Debatte erschreckenderweise eine untergeordnete Rolle. Zu ihrem Schutz und Erhalt wurde im Herbst 2011 die Thüringer Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt verabschiedet. Diese
    lief im Jahr 2020 aus, doch es besteht nach wie vor dringender Handlungsbedarf bei der Formulierung und Umsetzung neuer Ziele. Laut dieser Strategie sollen die Kommunen in ihrem Siedlungsraum „…städtische Grünachsen sowie siedlungsnahe Naturerlebnisräume“ erhalten bzw. fördern und „neue Verbindungselemente zwischen diesen Räumen“ schaffen.
    Die Biodiversität hat ja auch für den Raum um Jena herum eine große Bedeutung, bedenkt man die Landschaftsteile Kernberge, Wöllmisse und Johannisberg, deren große bundesweite Bedeutung für die Biodiversität aus der Thüringer Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt eindeutig hervorgeht (s.
    Karte auf S. 9 des betreffenden Dokuments).

    In diesem Zusammenhang stelle ich, im Namen von Greenpeace Jena, folgende Fragen:

    1. Gibt es eine Art Biodiversitätsstrategie bzw. einen kommunalen Aktionsplan der Stadt Jena, die bzw. der analog zu den kommunalen Plänen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels festlegt, in welchen Bereichen und mit welchen Maßnahmen die biologische Vielfalt geschützt werden soll und
      welche bestenfalls die Zielsetzungen von 2011 fortsetzt oder gar noch ambitioniertere Zielsetzungen festlegt?
    2. Wurde in der Vergangenheit in größerem Rahmen anlässlich der verabschiedeten Strategie eine entsprechende Datenbasis zu den Beständen und zum Vorkommen besonders schutzwürdiger Organismengruppen erhoben und laufend unter Bezugnahme der o.g. Strategie aktualisiert? Bei
      welchen Artengruppen (z.B. Säugetieren, Amphibien, Reptilien, Insekten, Farn- und Blütenpflanzen) besteht ein erhöhtes Gefährdungspotenzial und wie sah dort die Bestandsentwicklung in den vergangenen Jahren aus?
    3. Welche Ansprechpartner für die Belange der Biodiversität/ den Artenschutz gibt es von Seiten der Stadtverwaltung und wie konkret sieht die Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen aus?

    Mit freundlichen Grüßen
    Nils Henkemeier